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Gesamtansicht. Zeitgenössische Beschreibung von Rudolf Wolf: Das [...] Etui enthält zunächste einen Galilei'schen Proportionalzirkel, der ausser der gewohnten Scale "les parties Egalles" noch eine zweite, mit "WurfLinie" bezeichnete Scale hat, welche sin 2? so gibt, dass der bei ? = 45° aufgetragene Werth dem 100 der ersten Scale entspricht, und somit die Wurfweiten bei verschiedenen Elevationen in Procenten der grössten Wurfweite abzugreifen erlaubt. An dem einen Ende des Zirkels kann ein Oculardiopter, am andern ein Objectivdiopter aufgeschraubt werden, so dass das Ganze bei vollständig geöffnetem Zirkel ein Diopterlineal repräsentirt. - Ausser dem Proportional-Zirkel enthält das Etui noch einen "Aufsatz um die Stücke auf eine jede Distanz nach Punkten zu richten", - zwei an irgend ein nicht mehr vorhandenes Instrument anzuschiebende Stäbe mit entsprechend geradliniger Theilung. - und einen leeren Raum, in welchem vor Zeiten ein gemeiner Zirkel gelegen haben mochte. Der Aufsatz ist ein regelmässiges Achteck, dessen Apothema 18 Theile beträgt, und hat eine Anzahl Löcher, welche eine Art Spirale bilden, und so angebracht sind, dass, wenn man den Aufsatz auf irgend eine seiner Seiten stellt, die Höhe des über ihr liegenden Loches so viele Theile beträgt, als seine Nummer anzeigt. Für die praktischen Regeln, welche zur Zeit beim Gebrauche des Aufsatzes zum Richten der Geschütze in Anwendung kamen, mag hier auf das "Neujahrstück der Konstabler auf 1769" verwiesen, und nur beiläufig bemerkt werden, dass sie auf der Annahme beruhten, es verhalten sich die Wurfweiten nahe wie die Höhen der je als Visirlöcher benutzten Punkte. - Von den durch Herrn v. Muralt geschenkten drei Aufsätzen ist Einer genau gleich demjenigen in dem Etui, indem seine 18 Theile wie bei jenem zusammen 31 mm betragen, - ein Zweiter hat dieselbe Construction, aber seine 18 Theile betragen zusammen nahe 38 mm, so dass ein Theil nahe entsprechend der frühern Zürcherischen Ordonnanz eine Zürcher-Duodecimallinie beträgt, - und beim Dritten, auf welchem sich "Joh. Jak. Ochsner, Uhrenmacher" als Verfertiger nennt, ist einerseits das Achteck durch ein Zwölfeck von 40 mm Apothema ersetzt, und anderseits ist durch ein ebenfalls drehbares Stäbchen dafür gesorgt, dass, um Irrungen zu vermeiden, jeweilen alle nicht zu benutzenden Visirlöcher zugedeckt werden können (Verzeichnis Wolf 1873)