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Zeitgenössische Beschreibung Rudolf Wolf: Die Kugel[…] ist von einem messingenen Meridiane mit sauberer Gradtheilung umgeben, der einen ebenfalls messingenen Stundenkreis von 10 1/2 cm Durchmesser trägt. […] der Horizont [ist] mit 7 1/2 cm breiten, bemalten Streifen beklebt, welche die 12 je in 30 Grade getheilten Zeichen des Thierkreises, - eine Art immerwährenden Kalender mit den wichtigsten Festtagen, - einer sehr detaillierte Windrose, - etc. zeigen. Der Globus selbst ist mit 12 von den Polen der Ekliptik auslaufenden, ihren 12 Zeichen entsprechenden hübsch gravirten und zum Theil bemalten Kugelstreifen beklebt, welche die Sternbilder (inclusive der damals bekannten südlichen)darstellen, - jedoch nach damaliger Sitte noch so, dass die Sterne selbst (welchen die Bayer'schen Buchstaben noch nicht beigeschrieben sind) vor den Figuren fast nicht gesehen werden. Im Walfisch scheinbt die Mira nicht angegeben zu sein; dagegen sieht man in der Cassiopeia die Nova und liest dabei "Stella mirabilis quae insolito prae alijs fulgore a°1572 per an. et trientem apparuit". Die Ekliptik ist in Zeichen und ihre Grade, - der "Aequinoctialis Circulus" in seine 360 Grade abgetheilt. Auf der nördlichen Halbkugel findet sich [...] [ein] der "Magnitudo Stellarum" gewidmeten Täfelchen[..]. Auf der südlichen Halbkugel [...] ist ein [...] Porträt von Tycho Brahe angebracht, welches die Umschrift "Effigies Nob. viri Tychonis Brahe Dani Domini de Knudstrup, Summi Mathematici. Aetatis 47" besitzt, dessen Original also aus der Zeit stammte, wo Willem Blaen auf der Uranienburg arbeitete und somit wahrscheinlich von diesem als Geschenk seines Meisters nach Holland gebracht wurde (Verzeichnis Wolf 1873) |